http://www.n0name.de/3000/di1102.html

Di., 11. Februar 3000

# # = #gelb markiert#
[ ] = Matze Schmidt
~ = kritisch

[neu top-down-linearisieren?]


_Die Grosse Multimedia Bibliothek: Infopedia 3.0_. Koeln: Naumann & Goebel, 1999.

Suche nach folgenden Begriffen:
technik

Suchergebnisse: technik
196 Eintraege

Lexikon: ... [Auswahl nichtalphabetisch!]

Technik (gr.),

1. die #Verwendung# natürlicher und die #Erzeugung# künstlicher Stoffe und Gegenstände sowie die Ausnutzung von #Natur#kräften zur #Befriedigung# menschlicher Bedürfnisse, unter Anwendung naturwissenschaftlicher Einsichten und Forschungsergebnisse;
2. Herstellungsverfahren, Arbeitsweise; Hand- und/oder #Kunst#fertigkeit.


Elektrotechnik,

Erforschung der Erscheinungsformen, Erzeugung, Umwandlung und praktische Anwendung (Industrie, Haushalt) von elektrischer Energie.


Digitaltechnik,

Verfahren zur drahtlosen Informationsübertragung mittels Erzeugung und Verarbeitung digitaler Signale, zum Beispiel in der Computer- und Nachrichtentechnik.


Nachrichtentechnik

(Fernmeldetechnik), Bereich der Elektrotechnik und Elektronik, in dem schwache Ströme und niedrige Spannungen (Schwachstromtechnik) angewendet werden, vor allem zur #Übertragung, Umwandlung und Speicherung# von Informationen in Form von akustischen und optischen Signalen. Telekommunikation.


Internet

(engl.), Kurzwort für Internetworking, bezeichnet den weltweiten Verbund von ca. 140 000 Datennetzen mit ca. 20 Millionen Rechnern, die mit dem Netzwerk-Protokoll TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet Protocol) arbeiten. Das Netzwerk-Protokoll TCP/IP bedient viele verschiedene Betriebssysteme und erlaubt so Verbindungen zwischen unterschiedlichen Rechnersystemen. Die Übertragung der Daten zwischen den Computern erfolgt in Paketen, die aus einem sogenannten Header mit den Adreßinformationen und einer Segmentnummer und dem eigentlichen Datenteil bestehen. Diese Art der Aufteilung hat den Vorteil, daß die einzelnen Datenpakete #unterschiedliche Wege# nehmen können. Mit Hilfe der Segmentnummern werden die Daten beim Empfänger wieder in die logisch richtige Reihenfolge gebracht. Jeder Computer, der einem mit dem Internet verbundenen Netzwerk angeschlossen ist, kann die Dienste des Internet in Anspruch nehmen. Universitäten, Schulen und privatwirtschaftliche Unternehmen (Internet Provider) bieten den Zugang über Einwählknoten im Telefonnetz an und stellen dafür ihre Netzwerke bereit.

Geschichte

[~] Der Ursprung des Internet geht auf eine Entwicklung der Advanced Research Projects Agency (ARPA), einer Organisation des Verteidigungsministreriums der Vereinigten Staaten von Amerika zurück. Diese Organisation bekam den Auftrag, ein Computer-Netzwerk zu entwerfen, das in Krisenzeiten auch bei Zerstörung eines Knotenpunktes weiter störungsfrei funktioniert. Am 2. Januar 1969 begann man mit den Experimenten und erreichte im September des gleichen Jahres eine Verbindung von Computersystemen mehrerer Universitäten ohne zwischengeschaltete Verwaltungssysteme. Die Arbeiten mündeten im ARPAnet, das 1972 in Betrieb genommen wurde und mehr als 40 Rechnersysteme mit Hilfe des Netzwerkprotokolls Network Control Program (NCP) miteinander verband. Der große Erfolg weckte das Interesse der Industrie an dieser Technik und führte zu einer Ausweitung und weiteren Standardisierung der Technologie. Mit der Entwicklung des Protokolls TCP/IP im Jahre 1978 wurde die Grundlage für eine weltweite Ausrichtung des Netzwerkes gelegt. Das ARPAnet wurde am 1. Januar 1983 komplett auf TCP/IP umgestellt. Das Verteidigungsministerium trennte sich dann vom ARPAnet und bildete ein eigenen MILnet, unterhielt und finanzierte aber beide Netze. Parallel wurden andere Netzwerke in Betrieb genommen wie CSNet (Computer Science Network) und BITNET (Because it's Time Network). Am Forschungsinstitut für Hochenergie-Physik CERN in Genf wurde die Entwicklung des World Wide Web (WWW) maßgeblich vorangetrieben. So konnte nun mit einfachen Programmen, den Browsern, auf Informationen wie Texte, Bilder, Videos und Klänge zugegriffen werden. Gleichzeitig wuchs der Wunsch nach einer Verbindung der einzelnen Netzwerke. Mittels sogenannter Gateways wurden diese Verbindungen geschaffen und damit das heute bekannte Internet gebildet.

Dienste im Internet

Die wichtigsten im Internet angeboten #Dienste# sind e-mail, englisch für "Elektronische Post", Datenübertragungen (ftp - file transfer protocol), "telnet", ein Programm, mit dessen Hilfe sich ein Benutzer auf einem entfernten Rechner anmelden und Programme ausführen kann, newsgroups, Diskussionsforen, in denen Benutzer des Internet mit Hilfe der e-mail-Funktionen Meinungen zu vielfältigen Themen austauschen, World Wide Web (WWW), ein Dienst, der mit der Beschreibungssprache HTML (HyperText Markup Language) erstellte Dokumente anbietet. In den Dokumenten können wieder Verweise auf andere Dokumente enthalten sein, die der Benutzer aktivieren kann. Das Browser-Programm ermittelt selbständig die Adresse des Dokumentes und zeigt es an. Auf diese Weise entsteht über die in den Dokumenten enthaltene Verweise ein Informations-Netzwerk.

Organisation des Internet

[~] Das Internet gehört niemandem. Es wird heute betrieben von Universitäten und Forschungsinstituten, von Telekommunikations-Unternehmen und anderen, an der Netzwerktechnik interessierten Organisationen. Kontrolliert wird einzig die Adreßvergabe für die einzelnen Teilnetze und angeschlossenen Computer. Landesorganisationen, die NICs (Network Information Center), in Deutschland DE-NIC mit Sitz in Karlsruhe, verwalten die Adressen und Domain-Namen, Namen, mit denen Netzwerke im Internet ansprechbar sind. Die zugrundeliegende Technik wird in den bisher veröffentlichten 2292 RFCs (Request for Comments) beschrieben. Die Internet Society (ISOC) koordiniert die technische Weiterentwicklung des Internet. Die im Internet angebotenen Inhalte unterliegen jedoch [~] keiner Kontrolle. Kritisch gesehen wird heute die mögliche Verletzung von Urheberrechten sowie die Verbreitung von Pornographie und politischer Propaganda jeder Art. Staatliche Eingriffe in das Internet werden jedoch immer wieder mit dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit abgewehrt.

Ausblick

Besonders die grafischen Browser für das WWW haben das Internet außer für die klassischen Anwender im Bereich der Wissenschaft und Forschung auch für breitere Bevölkerungsschichten interessant gemacht. Banken, Versicherungen, Industrie und Handel drängen in das Internet und sehen in ihm einen großen "elektronischen Marktplatz". Damit werden aber auch Sicherheitsfragen relevant. Besonders für die Absicherung von Geschäftsprozessen wird heute der Einsatz von Verschlüsselungssystemen angestrebt, für die die weltweit nötigen Standards noch festzulegen sind.


Postmoderne

Bewegung der Architektur und Kunst des späten 20. Jahrhunderts, die die Moderne mit ihrer Betonung der #reine#n #Form und Technik# ablehnt. Postmoderne Künstler mischen stilistische Elemente vergangener Jahrhunderte wie Klassizismus und Barock und wenden sie dann auf moderne Formen an, was oft ironisch wirkt. Die oft leicht verfälschte Vertrautheit wirkt ansprechender als die Strenge der Moderne. Wichtige Vertreter der Postmoderne sind die Architekten Robert Venturi und Michael Graves und die Schriftsteller David Lodge und Thomas Pynchon. In der Literaturkritik und Kritiktheorie bezeichnet Postmoderne eine anders wahrgenommene Weiterführung und nicht so sehr eine Ablehnung des Radikalismus der Moderne. In der Musik ist der Begriff Postmoderne mit der Neuen Oper assoziiert.


Technokratie

(gr.), in den USA entstandene volkswirtschaftliche Lehre, die die #Vorherrschaft der Technik über Wirtschaft und Politik für den Wohlstand nutzbar machen will.


Stiftung Volkswagenwerk,

1961 von der Bundesrepublik Deutschland und Niedersachsen gegründete Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre, Sitz Hannover.


Modernismus,

Sammelbegriff in der Kunst für die verschiedenen Stile des 20. Jahrhunderts, die bewußt einen Bruch mit den Traditionen des 19. Jahrhunderts suchten; Form und die Entwicklung neuer Techniken werden gegenüber Inhalt und narrativen Elementen in den Vordergrund gestellt. In der bildenden Kunst wandte man sich von der direkten Gegenstandsabbildung (siehe gegenständliche Kunst) zur abstrakten Kunst hin; in der Literatur experimentierten Schriftsteller mit Alternativen zum herkömmlichen, geordneten Erzählen, wie dem inneren Monolog (Bewußtseinsstrom); in der Musik wurde das traditionelle Tonartenkonzept durch Atonalität in Frage gestellt; in der Architektur löste eine #funktionalistische Zielsetzung# die dekorative Bauweise ab (Modern Movement). Kritiker der modernen Kunst sehen in ihr eine entmenschlichende Härte. Als eine der Gegenbewegungen auf die Moderne entwickelte sich die Postmoderne, die aber zu neuen und unterschiedlichen Richtungen der Moderne in Konkurrenz steht, u. a. der High Tech in der Architektur.


Mikroelektronik,

Teilgebiet der Elektronik, Entwicklung und Produktion von integrierten Schaltungen (Chips) u. a. für computergesteuerte Fertigung, Unterhaltungselektronik und Nachrichtentechnik.


Marinetti,

Emilio Filippo Tommaso, italienischer Schriftsteller, *Alexandria 22. Dezember 1876, †Bellagio 2. Dezember 1944. Veröffentlichte 1909 das erste futuristische Manifest, in dem er in Kunst, Poesie und Prosa einen Bruch mit der Tradition forderte und das #Zeitalter der Maschine# verherrlichte. Futurismus. Neben der Absage der Futuristen an jede literarische Tradition fällt Marinettis Technikgläubigkeit [Technik-Gläubigkeit] ins Auge, er propagierte Technik und Industrie als Hauptgegenstand des zeitgenössischen Romans; später Anhänger des Faschismus. Marinetti veranschaulichte seine Theorien 1909 in Mafarka le futuriste: Roman africain (Mafarka, der Futurist: Afrikanischer Roman). Sein bekanntestes Werk ist das Manifesto tecnico della letteratura futuristica (Technisches Manifest der futuristischen Literatur) (1912). Außerdem schrieb er Theaterstücke und einen Gedichtband, Guerra sola igiene del mondo (Krieg einzige Hygiene der Welt) (1915).


#Konstruktivismus,#

revolutionäre Bewegung in der russischen Malerei und Architektur, die 1917 durch Wladimir Tatlin ins Leben gerufen wurde und ihre Inspiration und Materialien aus der Welt der modernen Industrie und Technik bezog. Ursprünglich war sie nur auf die Bildhauerei beschränkt, doch die Ideen fanden später auch in der Architektur Anwendung. Zu dieser Bewegung gehörten der Maler und Architekt El Lissitzky, die Künstler Naum Gabo und Antoine Pevsner sowie die Architekten Wladimir Melnikow und Alexander Wesnin (1883-1959), Leonid Wesnin (1880-1933) und Viktor Wesnin (1882-1950). Im Jahre 1932 setzte die offizielle Mißbilligung des sowjetischen Staates der Bewegung ein Ende, doch ihre Ideen hatten bereits auf Europa übergegriffen und übten Einfluß auf die Kunstschulen von Bauhaus und De Stijl aus. Noch heute spiegeln der #Dekonstruktivismus# und zahlreiche #High-Tech#-Gebäude diese Ideen wider. Inspiriert vom Kubismus und Futurismus strebten viele konstruktivistische Künstler danach, aus industriellen Materialien abstrakte Formen zu gewinnen. Tatlins frühe abstrakte Arbeiten aus Holz, Metall oder durchsichtigem Plastik hingen an Wänden oder von der Decke herab. In der Architektur schuf diese Bewegung technologisch fortschrittliche, maschinenähnliche Gebäude, wie u. a. das von den Brüdern Wesnin entworfene Prawda-Gebäude, Leningrad (heute St. Petersburg) im Jahr 1923. Dennoch war es Tatlins nicht realisierter Denkmalsentwurf für die Dritte Internationale (sein einziges Ingenieursprojekt), das als aussagekräftigstes Architekturbild des Konstruktivismus gilt: eine riesige, geneigte Spirale mit kreisenden Glaskörpern, einem Würfel, einem Zylinder und einer Pyramide, die im innersten Kern aufgehängt sind. .


Kernenergie,

diejenige Energie, die durch Kernprozesse (Kernspaltung, Kernfusion) frei wird. Nach der Relativitätstheorie (A. Einstein, 1905) sind Masse und Energie äquivalent (E = mc2), das heißt Masse kann in Energie umgewandelt werden (und umgekehrt). Die mit der heutigen Technik gewinnbare Kernenergie entspricht dem bei Kernspaltungen auftretenden Massendefekt beziehungsweise Äquivalent der Differenz der Kernbindungsenergie zwischen Ausgangs- und Endprodukt des Kernprozesses. [> Mi., 12. Februar 3000]


Informationsgesellschaft,

Schlagwort zur Kennzeichnung eines des hervorstechendsten Merkmale moderner Staaten. Mit Aufkommen der Mikrocomputer und ihrer Verwendung in der Bürokommunikation, mit dem #explosionsartigen Anschwellen der Speicherkapazitäten#, der internationalen Vernetzung, dem Ausbau der Satellitensysteme, mit der Verbreitung von mobilen Telefonen, allgegenwärtigen Kameras, mit der Vervielfachung der TV-Programme und der Nachrichtenströme durch Glasfaser-Technik, Telefax, Btx, Bildtelefon u. a. wird die Gesellschaft förmlich überrollt von einer Datenflut, die nicht ohne Folgen für die Befindlichkeit des Einzelnen und die Struktur des Gemeinwesens bleiben kann. Gefahren des Mißbrauchs versucht man durch Datenschutz zu begegnen, die psychischen Folgen der #Reizüberflutung# machen sich bereits in Verhaltensstörungen und wachsender Aggressivität bemerkbar, die Wahllosigkeit des Angebots fördert #Orientierungsprobleme#, die Isolation vor den Bildschirmen bedroht die soziale Kompetenz, die mundgerechte Aufbereitung aller denkbaren Stoffe läßt die kognitiven Fähigkeiten verkümmern und führt zu #Realitätsverlust#en. Andererseits steigt die #Effizienz#, setzen die neuen Medien kreative Impulse, bereichern die Informationstechniken das didaktische Instrumentarium und aktivieren Begabungsreserven. Politiker, Psychologen und Pädagogen stehen vor der Herausforderung, die positiven Elemente zu fördern, vor Gefahren zu warnen, Schäden zu heilen und die #Entwicklung unter Kontrolle# zu halten.

industrielle Revolution,

Begriff des englischen Sozialreformers A. Toynbee (1852-83), bezeichnet den im 18. Jahrhundert von Großbritannien ausgehenden, sich rasch ausbreitenden #Strukturwandel# im Wirtschafts- und Sozialgefüge der europäischen Gesellschaft; Fortschritte in Wissenschaft und Technik (vor allem die Erfindung der Dampfmaschine) führten zum Übergang von der handwerklichen (Manufaktur) zur industriellen Fertigung und damit zur Umwandlung der ehemaligen feudalen bäuerlich-handwerklichen Gesellschaft in moderne arbeitsteilige Industriegesellschaften. [2.oder post-industrielle Revolution?]


High-Technology

(engl.), Hochtechnologie, Spitzenforschung und -technik in zukunftsträchtigen Branchen.


COCOM,

Abkürzung für Coordinating Commitee on Multilateral Export Controls (Koordinationsausschuß für mehrseitige Ausfuhrkontrollen), zum Schutz des technologischen Vorsprungs der westlichen Industriestaaten vor den Ostblockländern und anderen kommunistisch geführten Staaten. 1949 von den USA ins Leben gerufene Institution. Das CoCom gab Listen der Güter heraus, die nicht oder nur mit Ausnahmegenehmigung in den Ostblock geliefert werden durften, Listen, die mit der Entwicklung der Mikroelektronik, mit den Fortschritten der Chemie und der Gentechnik immer länger wurden und die Embargoländer oft mehr schädigten als die Zielstaaten. Weder verhinderte das CoCom den Aufbau einer leistungsfähigen Nukleartechnik im Osten noch die Entwicklung der russischen Raumfahrtindustrie oder der östlichen Computerfertigung, belastete aber das politische Klima und wurde daher nach dem Kollaps des Ostblocks seit 1991 stillschweigend reduziert oder ganz eingestellt.


Todt,

Fritz, deutscher Ingenieur und Politiker, *Pforzheim 4. September 1891, †bei Rastenburg (Ostpreußen) 8. Februar 1942. Nach dem Tiefbaustudium war Todt im Ersten Weltkrieg Offizier. Am 5.1.1922 der NSDAP beigetreten, entwickelte er sich zu einem Exponenten des linken, sozialrevolutionären Parteiflügels und sah als eine der #Hauptaufgaben der Technik die Lösung der sozialen Frage#. 1931 promovierte er mit dem Thema Die Fehlerquellen beim Bau von Landstraßendecken aus Teer und Asphalt.


Calendar for year 3000
Last modified: Mo., 07.07.2003 10:43