Mit "live" hat Echtzeit nichts zu tun
-> Theweleit: "Von _Echzeit_ spricht man, wenn die Computersimulation
eines Vorgangs zeitgleich und von gleicher Dauer mit demselben Vorgang auszerhalb
des Computers in der sog. Wirklichkeit ist." (zitiert nach: Uwe Weisenbacher.
"Der Golfkrieg und die Medien: Zur Konjunktur von Paul Virilio und Jean Baudrillard
im Feuilleton". in: Stefan Müller-Doohm und Klaus Neumann-Braun (Hg.).
_Kulturinszenierungen_. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1995. S. 305.)
Was ist
"derselbe Vorgang"? Kann etwas instantan geschehen was zugleich woanders
geschieht (Raum-Zeit-Unterschied)? Kommt mit dem aufgebruehten Instantkaffee eine
Beschleunigung ins Spiel?
Beschleunigung, _Rasender Stillstand_
Die
sog. #"Bullet-Time"# im Film _The Matrix_ bringt den Schiller'schen
Unterschied am Laokoon zwischen Schreiben in der Zeit (Auslesen benoetigt Zeit),
und Skulptur im Raum (auf eine neuen Nenner: Im stillgestellten aber drehbaren
Bild werden Raum und Zeit eine weitere Dimension (im Modus der Anschauung!) zugewiesen
- wenn z.B. die Heldin Trinity #WEM?# quasi in der Luft stehend einen Karate-Kick
versetzt - eine Uebernahme aus der Bildtechnik des Comic: die Echtzeit (?) steht
still, Raum besteht jedoch weiter (in der Kameraeinstellung) und die Erzaehlzeit
geht weiter (mit der Kameraeinstellung, die keine Drehung der Kamera ist, sondern
Bilder Zeigt, die hunderte Kameras aufnahmen plus einer dazugerechneten Blue Box-Computeranimation).
Ein zeitbasiertes Bild wird skulptural. In welchem Verhaeltnis stehen Zeit und
Raum hier?
So wie Akustik, was der Walkman klarmacht, in Raeume zerlegbar
ist und somit multipel wird, wird Zeit und Raum hier multipel. Aus dem "topographischen
Raum-Bild" entsteht "ein dynamisches Zeit-Bild". P?
Date: Mon, 21 Aug 2000 08:30:15 +0200
To: rohrpost mikrolisten.de
From:
Andreas Broeckmann <abroeck v2.nl>
Subject: [rohrpost] VIPER Basel -
Quick Times, 25. - 29. Oktober 2000
VIPER Symposium
- Quick Times
27. und 28. Oktober 2000
Das Janusgesicht
der Informationstechnologie: Sie zielt auf Effizienz und
ist zugleich einer
der Top-Zeitvernichter. Wie kaum ein anderer Faktor
trägt sie zu einer
allgemeinen Beschleunigung sämtlicher Lebensbereiche
bei. In zunehmendem
Masse gestaltet die Informationstechnologie weltweit
die Kommunikation und
verändert unser Verhältnis zu Raum und Zeit.
Im
Cyberspace entstanden ungewohnte Metaphern wie beispielsweise
"Datenautobahn"
und "Echtzeit". Der Fachbegriff "Echtzeit" ist
vielbenutztes
Schlagwort - alles soll sogleich und zugleich geschehen. Time
is Money. Zeitsparen
ist Trend. Die Lichtgeschwindigkeit wird bereits als
absolute Grenze in Frage
gestellt und Zeitreisen scheinen theoretisch nicht
mehr undenkbar zu sein.
Die Möglichkeiten neuer Speichermedien erwecken den
Eindruck, alles sei
jederzeit verfügbar. Und dabei geht die Beschleunigung
des Informationsaustausches
einher mit der Beschleunigung des Vergessens.
Ist Geschichtsverlust und Flüchtigkeit
der Preis für eine "neue
Zeitsouveräntität"?
VIPER
interessiert die unvoreingenommene Erkundung von Paradigmenwechseln.
Unter
dem Titel "Quick Times" werden bei VIPER 20 künstlerische und
wissenschaftliche Experimente mit Raum, Zeit und Geschwindigkeit, mit
Verlangsamung
und mit Beschleunigung vorgestellt. VIPER 20 beschäftigt sich
mit der
Gestaltung von Kunst, Kultur und Gesellschaft und fragt: Welche
Rolle spielt
künstlerisches Schaffen bei diesen fundamentalen
Veränderungen?
Wie reagieren Medienkünstler auf die sich verändernden
gegenseitigen
Bezüge von Raum, Zeit und Geschwindigkeit? Wie verändert sich
die
Sprache der Kunst, #wenn aus dem bisherigen
topographischen Raum-Bild
ein dynamisches Zeit-Bild entsteht#? [und wenn
aus dem dynamischen Zeit-Bild ein topologisches Zeitbild entsteht?
>
Mapping Zeit]
Namhafte internationale KünstlerInnen,
KulturtheoretikerInnen und
WissenschaftlerInnen beleuchten in einem interdisziplinären,
öffentlichen
Symposium das Thema "Quick Times".
Veranstaltungsort
/ Venue:
Kleine Bühne, Theater Basel
Datum / Date:
Freitag, 27.
Oktober, 19:30 / Friday, October 27, 7:30 p.m.
Samstag, 28. Oktober, 10:00
bis 18:00 / Saturday, October 28, 10 a.m. to 6 p.m.
Genaues Programm / Program:
ab Ende August / available end of August at www.viper.ch
Teilnahmegebühr
/ Fee:
Freitag / Friday CHF 25.- (Reduction CHF 5.- with PASS)
Samstag
/ Saturday CHF 45.- (Reduction CHF 5.- with PASS)
beide Tage / both days CHF
60.- (Reduction CHF 10.- with PASS)
Anmeldung / IInscription:
VIPER, P.O.
Box, 4002 Basel, Switzerland,
Phone +41(0)61 283 27 00 , Fax +41(0)61 283
27 05, info@viper.ch, www.viper.ch
ReferentInnen
Jürgen
Ebert (Berlin, Deutschland)
THEORETISCHER FILM.
ZUR BEGRIFFSGESCHICHTE
DES LEBENDEN BILDES
Geisteswissenschaftler, Autor und Gründer des Instituts
für Theoretischen
Film, Berlin
Von der Filmtheorie
zum theoretischen Film: Transdiziplinäres Denken. Das
theoretische Dreieck:
Balász, Arnheim, Kracauer. Die theoretische Fiktion
des "klassischen"
Kinos und die neue Thematik der Selbstreferenz der Bilder
und Töne: Genese
des Simulacren. Das weite Feld der Filmsemiotik: Metz, der
heilige Jean-Luc,
Deleuze und die Folgen. Die drei Zeitalter des Kinos
("Furien des Verschwindens").
Was "Cyberspace" wirklich bedeutet. Historik
und Logik des Lebenden
Bildes.
Karlheinz A. Geissler (München, Deutschland)
ES SIND NICHT ALLE ZEITEN GLEICH
Professor der Pädagogik, Universität
der Bundeswehr, München
Das "Reich der Zeit"
wird von Geissler vor allem unter dem Aspekt der
Pädagogik erforscht.
Geissler - zusammen mit Kollegen auch Mitbegründer der
"Zeit-Akademie"
an der Evangelischen Akademie Tutzing (Bayern) - erläutert
die Entstehung
des Phänomens Zeit, gibt einen Überblick über verschiedene
Zeitkonzepte und regt an, über den Umgang mit der Zeit nachzudenken.
Marina
Grzinic (Ljubljana, Slowenien)
DAS VIRTUELLE BILD
Medien-Theoretikerin,
Kuratorin, Philosophisches Institut, Ljubljana
Das
virtuelle Bild ist zunächst und vor allem die Umkehr der von Deleuze
aufgestellten Basisbeziehung von Zeit und Raum: Statt der räumlichen
Wiedergabe von Zeit (d.h. Zeit durch Raum), die wir bei dem kinematischen
Bild erleben, ist die These von Marina Grzinic, #dass
im virtuellen Bild
Raum durch Zeit wiedergegeben wird#.
Arthur
& Marilouise Kroker (Kanada/USA) *
QUICK-TIME, QUICK-WAR, QUICK-FLESH
Theoretiker der postmodernen Medienkultur, Gründer und Herausgeber von CTHEORY,
Multi-Plattform und Multimedia Zeitschrift: www.ctheory.com/
Die
Krokers untersuchen die doppelte Natur von Krieg in der digitalen
Zukunft
- virtuellen Krieg und Stammeskrieg. Virtueller Krieg ist schnell
und wird
mit einem Spektrum an Waffen aus der neuesten Forschung im
gesamten galaktischen
Raum geführt. Stammeskrieg ist langsam und wird in
der alten Sprache
von Gewalt am missbrauchten Menschen ausgefochten. Beide
Formen spiegeln den
Krieg im digitalen Zeitalter, dessen letztendliches
Ziel die Eroberung der
Echtzeit und die totale Überwachung des Körpers ist.
*Special guest of Performance Index
Günter Nimtz
(Köln, Deutschland)
MIT ÜBERLICHTGESCHWINDIGKEIT DURCH ZEITFREIE
RÄUME:
DAS TUNNELN
Professor der Physik, Universität Köln
Nimtz
hat bei Tunnelexperimenten superluminale (=überlichtschnelle)
Geschwindigkeiten
nachgewiesen,
sowie die superluminale Übertragung von Signalen, wie z.B.
bei der 40.
Sinfonie Mozarts mit mehrfacher Licht-
geschwindigkeit. Tunneln
ist ein quantenmechanisches, dem Alltagsleben
fremdes Phänomen. Signale
durcheilen den Tunnel ohne Zeit. Durchtunnelte
Barrieren sind also zeitfreie
Räume, eine Art Ewigkeit? Superluminale
Signale überholen die Zeit,
sie sehen in die Vergangenheit.
Goedart Palm (Bonn,
Deutschland)
INFORMATIONSKRIEG UND ZEITHERRSCHAFT
Rechtsanwalt, Autor
von zahlreichen Publikationen zur Medien- und Kulturkritik
Information-Warfare,
Hacker-Warfare, Cyberwar ... avancierten zu den neuen
Drohgebärden einer
umfassenden Informations- und Wahrnehmungsherrschaft
über den Feind.
Die neuen Schlachten, ob auf militärischen oder
ökonomischen Feldern,
geraten in eine unabsehbare Zeitnotfalle. Wer im
Cyberspace oder auf den Echtzeitmonitoren
den Wettlauf gegen das zukünftige
Tempo des Gegners gewinnen will, muss
sich dem Paradox stellen, operative
Strategien zu entwickeln, die nicht länger
von der Fehlbarkeit menschlicher
Entscheidungen abhängig sind.
Martin
Reinhart (Wien, Österreich)
ZEIT.RAUM.FILM
Filmtheoretiker und Techniker
Die
neue Technik "tx-transform" vertauscht die Raum- und Zeit-Achsen im
Film. Reinhart erläutert die faszinierende Technik, die äusserst
erstaunliche Effekte erzeugt und präsentiert zahlreiche Beispiele. Der
Filmkritiker und -theoretiker greift auf sein Knowhow zurück, welches er
in
der technischen Leitung von Kurz- und Experimentalfilmprojekten und beim
Bau von Spezialkameras erlangt hat. Gemeinsam mit Virgil Widrich
entwickelte
er die (patentierte) Filmtechnik "tx-transform" und produzierte
den gleichnamigen Kurzfilm.
Alexander Rose (Kalifornien,
USA)
Designing for Longevity
Geschäftsführer der Long Now Foundation,
Kalifornien
The Long Now Foundation erforscht Designprozesse
für extreme Langlebigkeit.
Vortrag und Diskussion konzentrieren sich
auf das Design der zwei ersten
Prototypen der Stiftung: eine Uhr für
die nächsten 10.000 Jahre sowie ein
neues archivarisches Projekt "The
Rosetta Disk". Der Prototyp der Uhr
befindet sich im Science Museum in
London, ein Prototyp der "Rosetta Disk"
wird beim Vortrag präsentiert.
Lisa
Schmitz (Berlin, Deutschland)
ROULETTE
Künstlerin mit vielfältiger
Lehrtätigkeit, z.Zt. Artist in Residence,
Kunsthochschule für Medien,
Köln
Partikuläre Erfahrungen zum Thema "Quick
Times" - Visualisierung und
Wahrnehmung von Raum, Zeit und Beschleunigung
- wie intensiv wirken sich
künstlich erzeugte Beschleunigungsprozesse
auf unsere Verhaltensweisen aus?
Wie äussert sich das Gefühl des
Stillstands, welches durch Prozesse
extremer Geschwindigkeiten hervorgerufen
wird? Erfahrungen aus der
Produktion der Medienkunst-Installation "Roulette"
- zu sehen bei VIPER 20
in der Medialounge - welche Teilchenbeschleunigungsprozesse
in der
Hochenergiephysik vielfältig visualisiert.
Siegfried
Zielinski (Berlin / Köln, Deutschland)
ZEIT-MASCHINEN
Kommunikations-
und Medienwissenschaftler, Gründungsrektor der
Kunsthochschule für
Medien Köln
In einer Situation, die Zeit zum
wichtigsten Rohstoff für die Ökonomie, die
Technik, die Kunst erklärt,
steht weniger im Zentrum, wie viel oder wie
wenig Zeit wir haben. Wir müssen
vielmehr darauf achten, wer über unsere
Zeit und die der anderen verfügt.
Das einzig wirksame Mittel gegen die
bittere Melancholie als Grundhaltung
gegen-über der Welt ist die (Wieder-)
Aneignung der souveränen Verfügbarkeit
über die Zeit. Nur so ist Zukunft
denkbar - als ein permanentes Ding
der Unmöglichkeit.
Weitere ReferentInnen sind angefragt.
VIPER 20, 25. - 29. Oktober 2000
20. Internationales Festival
für Film Video und Neue Medien
Festivalzentrum:
Theater Basel
VIPER-FORUM
Zum Thema "Quick
Times" präsentiert VIPER neben dem interdisziplinären
Symposium
eine Reihe von aktuellen CD-ROM- und Internet-Arbeiten
internationaler MedienkünstlerInnen,
eine Film- und Videoretrospektive,
Performances und Installationen.
FILM-
UND VIDEORETROSPEKTIVE
Die Film- und Videoretrospektive zum Thema "Quick
Times" umfasst
exemplarische Arbeiten aus der Filmgeschichte und populäre
wie
experimentelle Filme und Videos. VIPER stellt ein Programm vom Umgang
mit
der Zeit in der experimentellen Mediengeschichte zusammen - von ersten
Filmexperimenten Vertovs, Ruttmanns und Eisensteins bis zu den QuickTime-
und Flash-Movies von heute. Zur Beschleunigung von Erzählformen im Kino
präsentiert VIPER eine Auswahl von populären Filmen, u.a. The Adventures
of
Robin Hood (Michael Curtiz, 1983), The French Connection (William Friedkin,
1971) und eine Trailershow.
PERFORMANCE PROGRAMM
Ein Performance Event bei VIPER 20 ist die multimediale Präsentation von
"Everythingness" von Pablo Helguera (Mexiko/USA): Eine Verflechtung
von
Fiktion und Fakten, von Geschichte und imaginären Visionen der Zukunft.
Im
multinationalen Konzern "Everythingness" ist Zeit eine Ware und
Schnelligkeit ein Instrument der Macht. (Eröffnungsabend, Mittwoch, 25.
Oktober, Nachtcafé)
Weitere Informationen zu
"Everythingness" und anderen Performance Events:
ab 28. August auf
der Website.
PUBLIKUMSPREIS
Im Zusammenhang mit
dem VIPER-Forums-Thema "Quick Times" wird erstmals bei
VIPER ein
Publikumspreis vergeben. Bis 1. September 2000 können auf der
VIPER Website
QuickTime Movies eingegeben werden.
Jury ist das Publikum. Weitere Infos:
www.viper.ch.
DAS MEDIENKUNST-FESTIVAL VIPER
PRÄSENTIERT AUSSERDEM:
Internationale Wettbewerbe für Film, Video
und neue Medien (CD-ROM,
Internet); die Schweizer Werkschau Medienkunst, Panels,
TV-Special,
Medialounge, und andere Projekte von Vernetzung.
VIPER
Künstlerische Leitung: Conny E. Voester, Geschäftsleitung: Sandra L.
Schafroth
KuratorInnen "Quick Times"-Programm: Linda Cassens / Performance-Index
(Mitarbeit Symposium und Performance Programm), Adele Eisenstein (Film- und
Videoretrospektive), Vinzenz Hediger (Filmretrospektive), Margarete
Jahrmann
(CD-ROM, Internet), Tom Sperlich (Symposium), Maria N. Stukoff
(CD-ROM, Internet),
Doris Traubenzucker (Programm Digitale Medien) u.a.
Die Regisseure
von _The Matrix_ geben in ihrem Making-of-Film _The Matrix: Rueckblicke, Einblicke,
Ausblicke_ (2001) an, sie seien besonders von Baudrillards angebl. Thesen zur
Ununterscheidbarkeit von Realitaet und Schein beeinfluszt. Dabei war wahrscheinlich
u.a. Baudrillards _Agonie des Realen_ die Lektuere. Die besondere Pointe liegt
darin, dass bezeichnenderweise der Making-of, also die Darstellung der Produktionsweise
des eigentlichen Films mit dem Motiv dieses Hauptfilms arbeitet: "Behind
the Scenes", hinter den Szenen, hinter dem Gezeigten exstierte immer eine
Machart, immer einer weitere Dimension, eine "Realitaetsebene" (Rueckcover
der Videohuelle _The Matrix: Rueckblicke, Einblicke, Ausblicke_).
Auflösung
des Realen/der Realitaet, totale Beschleunigung
In _The Matrix_ gibt
es eine universale Ordnung der Maschinen, die nur durch den erkennenden Hacker
von ihrer Fiktion-Realitaet-Bindng geloest werden kann. Der Platonistische Plot:
Eine computerbasierte Modellierung einer ueberphysikalischen vorgetaeuschten Wirklichkeit
(Cyberspace), die von den Protagonisten als wirklich wahrgenommen wird, aus der
sie nicht entkommen koennen auszer sie loesen den koerperlichen Anschlusz an die
Matrix-Maschine. Entkommen aber allein reicht nicht, weil der zweite Plot ein
revolutionistischer ist, die Matrix soll zerstoert werden. Die eine Matrix, wird
zur metaphsischen Allheit, zum Grundverhaeltnis.
"2 (...) Veranstaltungen
fanden Mitte Juli '99 in Berlin statt: die Wizards of OS-Konferenz im Haus der
Kulturen der Welt und der Film "The Matrix" im CinemaxX-Colosseum, Schönhauser
Allee. Beide arbeiten - wenn auch mit jeweils verschiedener Stoßrichtung
und in verschiedenen kulturellen Systemen (aber durchaus mit Schnittmengen) -
synonym mit der Vorstellung eines hinter den Oberflächen Verschwundenen.
(...) Repräsentation hinter den Kulissen. www.whatisthematrix.com. es gibt
einen speziellen Bullet Time-Staff fuer zeitlupen/standbilder-sequenzen, die in
ihrer zeige der bedingung des mediums als zeitbasiertes genau das stilisieren,
techno also. eine heilsfigur, der auserwaehlte, der programmiersklave und ultimative
hacker neo schaut den quellcode der matrix, die die 'reale' welt fuer die gehirne
ausgebeuteter körper errechnet diese welt besteht zum großen teil aus
product placement fuer nokia handys (...)
aus: Matze Schmidt. "Notizen
zu "Wizards of OS #1" [sorry, mostly in german]". Fuldatal/Kassel
Di., 03.08.1999 14:16 MET. zine [online] Mi., 04.08.1999 .
universale
Ordnung der Maschinen, universale Maschine als Verschwoerung einer Maschinerie
"Medien werden (...) im Extremfall (...) zum alleinigen Produzenten
dessen, was Subjekten zukommt; (...) Medien werden hier letzlich subjektivisch
gedacht, weil konstitutionstheoretisch unbefragt bleibt, wie sie entstehen - sie
sind _immer schon_ da. Die (...) Kritik an jenem neuzeitlich-aufklaererischen
Subjektverstaendnis, das Subjekte als vorrangige, freie Produzenten ihrer Texte
[Medieninhalte] und als eher unbedingte Autoren ihrer Lebenspraxis auffaszte,
schlaegt hier um in ein Verstaendnis, das Subjekten Sprache, Medien und Zeichen
als Signifikanten kategorisch vorordnet." (Uwe Weisenbacher. "Der Golfkrieg
und die Medien: Zur Konjunktur von Paul Virilio und Jean Baudrillard im Feuilleton".
in: Stefan Müller-Doohm und Klaus Neumann-Braun (Hg.). _Kulturinszenierungen_.
Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1995. S. 295.).
Verschwoerung der Maschinerie
mit Subjektcharakter, mediales Apriori
Echtzeit-Theorie
Ich habe mir diesen Begriff der Echtzeit-Theorie von Peter Lunenfeld ausgeliehen,
aus
"Theorizing in Real Time: Hyperaesthetics for the Techno-culture,"
Afterimage 23, no. 4
(January/February, 1996).
[ > realtimtheory.html Ordner tp (telepolis)]